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Betriebszentrale Mitte

Ausführungen zur SBB Region Mitte

Olten als künftiger Sitz der Betriebszentrale Mitte gilt zudem als das Herzstück des Fernverkehrs der Schweiz. Nicht weniger als sechs Eisenbahnstrecken laufen hier zusammen:


Bis auf die alte Hauensteinlinie werden alle Strecken regulär vom Fernverkehr befahren; die meisten Linien des Fernverkehrs sowohl in Nord-Süd- als auch in Ost-West-Richtung führen durch den Bahnhof Olten oder tangieren ihn zumindestens. Störungen im Betriebsablauf von Olten wirken sich so in der Regel auf das gesamte Netz der SBB aus.

Alle Linien aufzuführen, die über Olten verlaufen, braucht mehr Platz als das Aufzählen aller Linien, die Olten NICHT tangieren.

Auch beim Regionalverkehr wirds in Olten schnell mal unübersichtlich. Denn der Bahnhof ist in drei S-Bahn-Netze eingebunden. Da wäre zum einen die S-Bahn Aargau mit der S23 von Langenthal nach Aarau, Lenzburg, Brugg und Baden und der S29, die wochentags Olten mit Aarau, Wildegg, Brugg und Turgi verbindet.

Hinzu kommt die S-Bahn Basel mit den Linien S3 und S9, wobei Olten jeweils Endpunkt ist. Die S9 verkehrt über die alte Hauensteinstrecke und verbindet so Olten mit Sissach via Läufelfingen. Die S3 hingegen ist ein ausgesprochener Langläufer und verkehrt zunächst via Gelterkinden, Sissach und Liestal bis nach Basel SBB, um von dort aus weiter in Richtung Laufen, Delsberg und Pruntrunt zu fahren. Und mit der S8 von Sursee via Zofingen nach Olten bedient auch eine Linie der Luzerner S-Bahn den Bahnhof Olten.

Zudem verkehren noch Regio-Züge zwischen Olten und Solothurn, die im halbstündlichen Wechsel dann nach Biel oder Langendorf verkehren.

Basel SBB wiederum ist Start- und Endpunkt verschiedener Fernverkehrslinien, sowohl fürs Inland als auch für ausländische Verbindungen. Für die aus Deutschland kommenden ICE-Linien ist Basel SBB zumeist Endstation - mitunter auch für Verbindungen, die eigentlich noch bis nach Chur oder Interlaken vorgesehen sind, jedoch aus technischen Gründen mit anderen Zügen erfolgen müssen. Die TGV aus Frankreich halten auf ihrem Weg nach Zürich auch in Basel SBB. Und auch die aus Mailand kommenden und für ihre Pannenanfälligkeit berüchtigten Cisalpino-Züge hatten neben Zürich auch Basel SBB als Ziel.

Basel SBB ist zwar ein Durchgangsbahnhof, doch wirklich durchfahren tun nur jene Züge, die aus/in Richtung Frankreich fahren. Insgesamt vier Strecken laufen auf Basel SBB zu.
wobei sich die beiden letztgenannten drei Zulaufgleise teilen. Zum Vergleich: in den Bahnhof Luzern müssen fast alle Züge über zwei Gleise ein- und ausfahren.

Es gibt Intercity-Verbindungen


Des weiteren verkehren Interregio-Verbindungen ab Basel SBB


Das S-Bahnnetz von Basel wiederum weist die Besonderheit auf, dass es gleich drei Länder miteinander verbindet, die Schweiz mit Deutschland und Frankreich. Dass es speziell mit der guten Verbindung nach Frankreich etwas harzt, hat vor allem technisch-bürokratische Gründe: nicht alles, was in der Schweiz fahren darf, darf auch in Frankreich fahren und umgekehrt.

Die Linie S1 verbindet Basel SBB zunächst halbstündlich mit Stein-Säckingen; ab dort gehts dann einmal stündlich bis nach Laufenburg bzw. nach Frick weiter. Angedacht ist bei dieser Linie, dass sie noch bis ins französische Mülhausen weiterfahren sollte. Da dies aus technischen Gründen derzeit nicht möglich ist, führt die Verbindung zwischen Basel und Mülhausen ein Eigenleben, das ein wenig quer zum sonst vertakteten Angebot steht und daher nicht wirklich als Teil des S-Bahn-Netzes wahrgenommen werden kann. Die S3 ist - wie schon erwähnt - eine Langläuferlinie und verbindet Orte in vier Kantonen miteinander. Während halbstündlich zwischen Olten, Basel und Laufen gefahren wird, geht es ab Laufen einmal stündlich weiter in den Jura nach Delsberg und Pruntrut. Die Linien S5 und S6 sind die Linien, die Basel mit der deutschen Seite verbinden. Während die S6 von Zell im Wiesental über Lörrach zunächst bis zum Badischen Bahnhof Basel und dann weiter Richtung Bahnhof SBB verkehrt, fährt die S5 ausschliesslich auf deutschem Gebiet und verbindet Weil am Rhein mit Lörrach und Steinen. Die S9 schliesslich trägt den Namen "Läufelfingerli", weil sie die Bahnhöfe Sissach und Olten über Läufelfingen miteinander verbindet und dabei den Hauensteinscheiteltunnel durchfährt. Sie schafft es immer wieder mal in die Schlagzeilen, wenn um den Weiterbetrieb auf politischer Ebene gestritten wird.

Langfristig ist die Einbindung der Strecke nach Mülhausen geplant und auch die Strecken nach Freiburg im Breisgau und in Richtung Grenzach, Waldshut sollen dereinst Teil des S-Bahn-Netzes werden.

Ein weiterer, nicht minder wichtiger Bahnhof ist Luzern, quasi das Tor zur Zentralschweiz.

Auch Luzern wird - ähnlich wie Olten - sowohl im Nord-Süd- als auch im Ost-West-Verkehr bedient, wenn auch bei weitem nicht im gleichen Ausmass. Dies ist bedingt durch die Tatsache, dass Luzern ein Kopfbahnhof ist, der in Normalspur nur mit zwei Gleisen ans Netz angebunden ist. Über diese zwei Gleise erfolgt der Zulauf von nicht weniger als fünf Strecken, die sich am Dienstbahnhof Gütsch vereinen:


Einzig die Züge der Zentralbahn verkehren - bedingt durch Meterspur - über ein eigenes Gleis in den Bahnhof ein und aus.

An diesem Bahnhof wird der Wechsel zwischen zwei Infrastrukturbetreibern sehr deutlich, denn hier treffen das normalspurige Netz der SBB und das Meterspurnetz der Zentralbahn aufeinander.

Es fahren Fernverkehrszüge


Sehr umfangreich ist aber das S-Bahn-Netz von Luzern.


Beim S-Bahnnetz zeigt sich auch das Zusammenspiel aus insgesamt vier verschiedenen EVUs. Die Linien S4 und S5 werden durch die ZB betrieben, S6 und S7 durch die BLS, die S31 durch die SOB, alle übrigens Linien durch die SBB.

Last but not least gehört zur Region Mitte auch der Bahnhof Bern, der zweitgrösste in der Schweiz, unweit der deutsch-französischen Sprachgrenze und quasi am politischen Zentrum der Schweiz. Auch in Bern treffen sich sowohl Verbindungen der Nord-Süd-Achse wie auch der Ost-West-Achse, vergleichbar mit Olten. Im Nahverkehr wirds in Bern richtig verwirrend aufgrund der Vielzahl an Strecken. Vergleichbar mit Luzern treffen auch hier mehrere Infrastrukturbetreiber und Eisenbahnverkehrsunternehmen aufeinander: SBB, BLS, RBS und TPF. Für das RBS-Netz gilt, dass es in Meterspur errichtet wurde und mit Gleichstrom betrieben wird. Das ist auch der Grund dafür, warum die Züge des RBS ihren ganz eigenen Perronbereich im Bahnhof Bern haben, ähnlich einer U-Bahn-Station. Auch sind die Strecken recht kurz, das Netz des RBS umfasst ca. 46 km Länge. Das Netz wird entsprechend einzig durch RBS-Züge befahren. Im Gegensatz dazu ist der Übergang zwischen den Netzen von SBB und BLS in Bern nur dem Kenner ersichtlich, da beide gleiche Spurweiten und Stromversorgungen benützen. Die Ausfahrhilfssignale sind ein typisches Charakteristikum der BLS, welche im Netz der SBB nur sehr selten anzutreffen sind. Schon verwirrend wird es bei der Bedienung der Strecken durch die Eisenbahnverkehrsunternehmen. Was das Netz von SBB und BLS angeht, gilt in der Region Bern, dass die S-Bahn-Linien durch Züge der BLS bedient werden, der Fernverkehr hingegen durch die SBB. Wer beispielsweise von Bern nach Luzern (oder umgekehrt) übers Emmental und Entlebuch mit der S-Bahn fährt, benutzt auf einer SBB-Strecke einen BLS-Zug. Wer hingegen von Bern nach Brig mit einem Intercity fährt, benutzt einen Zug der SBB auf einer BLS-Strecke. Folgende Strecken verlaufen ab Bern:

Die letztgenannte Strecke im RBS-Netz ist das legendäre "blaue Bähnli" aus dem Sketch "Der schnellste Weg nach Worb"; im Grunde genommen ist es jedoch keine Eisenbahnstrecke mehr, da sie heute im Strassenbahnbetrieb gefahren wird und daher zum Tram-Netz von Bern zählt. Bern als Bundesstadt und damit Sitz von National- und Ständerat, Bundesrat und allen möglichen Bundesämtern muss gewissermassen aus jedem Landeswinkel gut erreichbar sein. Daher kann man vom Bahnhof Bern aus mit folgenden Fernverkehrszügen fahren: IC-Linien:
IR-Linien:

Ausserdem KANN man mit einigen EuroCity-Zügen bis ins italienische Mailand fahren. Aufgrund der etwas unsteten Instandhaltungsarbeiten auf italienischer Seite - sowohl beim Rollmaterial als auch der Infrastruktur - sind diese Züge jedoch berüchtigt für ihre Verspätungen. Ebenso sind auch mehrere Städte in Deutschland von Bern aus per ICE erreichbar. Und einmal am Tag fährt ein TGV nach Paris. Ebenfalls enorm aufgrund der Vielzahl an zulaufenden Strecken ist das Angebot im Nahverkehr:

Neben einigen Entlastungslinien, die nur wochentags verkehren, gibt es zudem noch diverse RegionalExpress-Linien, die nur an ausgewählten Bahnhöfen halten. Und hier trifft man sowohl auf Züge der BLS wie auch der SBB als auch der T PF, der Freiburgischen Verkehrsbetriebe.
Markant ist bei den Linien 5 und 44 aber auch einigen RE-Linien, dass hier nach dem Konzept "1 Zug - 2 Ziele" gefahren wird. So fahren beispielsweise die Züge der S5 stets mit mindestens zwei Kompositionen von Bern bis Kerzers und werden dort "geflügelt": der eine Zugteil fährt nach Neuenburg, der andere nach Murten weiter. In umgekehrter Richtung werden die Züge dann in Kerzers vereint. Wenignutzer und Auswärtige landen so mitunter schon mal an einem anderen Ziel, weil sie im falschen Zugsteil eingestiegen sind und die Durchsagen nicht beachtet haben.
Neben den nun genannten vier grossen Bahnhöfen gibt es noch eine Reihe weiterer Bahnhöfe, die Knotenpunkte darstellen fürs Umsteigen im Fern- und Nahverkehr. Das sind insbesondere Aarau, Brugg, Langenthal, Lenzburg, Solothurn und Sursee.